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Zollitsch bei Miteinander-Netzwerk

Erzbischof Robert Zollitsch ermutigte am 7. Dezember in Würzburg die mehr als 100 Vertreter des Netzwerkes "Miteinander für Europa", die den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz zu ihrer Jahrestagung eingeladen hatten.

Erzbischof Zolltisch beim Miteinander-Tag in Würzburg Foto: Christina Grill

Foto: Heinrich Brehm

Reger Austausch zwischen Bischof und Miteinander-Vertretern Foto: Christina Grill

Geistlicher Impuls von Pater Lothar Penners Foto: Christina Grill

Region Nürnberg/Bamberg berichtet vom Miteinander vor Ort Foto: Heinrich Brehm

Bei seinem Besuch im CVJM Würzburg im Rahmen der Deutschland-Tagung des ökumenischen Netzwerkes "Miteinander für Europa" betonte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Robert Zollitsch gestern, dass er in der konfessionsverbindenden Initiative ein wichtiges Zeugnis und ein Zeichen der Ermutigung sehe.

Er forderte die Gemeinschaften auf, immer mehr Gläubige auf ihren Weg des gelebten Miteinanders mitzunehmen und damit auch bei den Kirchenleitungen mutige Schritte zur Vertiefung und Verlebendigung der Ökumene anzustoßen.

In seinem Beitrag am Nachmittag der Tagung, an der mehr als 100 Leiter und Mitglieder verschiedener Gemeinschaften, Bewegungen und Werke aus dem katholischen, evangelischen und freikirchlichen Raum teilnahmen, beschrieb Zollitsch drei Etappen, die für ihn den Weg des Miteinander-Netzwerkes kennzeichneten.

Im "Akt des Glaubens" habe man sich in der Besinnung und Konzentration auf das Erlösungswerk Jesu Christi und seine lebendige Gegenwart unter den seinen auch als Gemeinschaften unterschiedlicher konfessioneller Hintergründe gefunden.

Das wünsche er sich auch für den Weg der Bischöfe und Kirchenleitungen auf dem Weg zum Reformationsgedenken 2017: "Warum nicht eine gemeinsame ökumenische Pilgerreise ins Heilige Land machen?" formulierte er einen ersten konkreten Wunsch.

Für den "Akt der Buße und der Umkehr", den er bei den Bewegungen immer wieder praktiziert sieht, schlug Zollitsch als konkretes Zeichen vor, gemeinsam einen Brunnen an einem geeigneten Ort zu errichten als Symbol der Bereitschaft, sich von Gott reinigen und heilen zu lassen.

Die dritte Etappe sei für ihn das Bündnis der gegenseitigen Liebe, mit dem das Netzwerk "Miteinander für Europa" begonnen hat. Es dürfe nicht bei einem höflichen Kennenlernen bleiben, es brauche echte geschwisterliche Zusammenarbeit, die dann auch Vorbild für die Völker Europas sein könne. Ein solches Bündnis wünsche er sich auch unter den Bischöfen der verschiedenen Konfessionen.

Im anschließenden Gespräch und Austausch zeigten sich die Vertreter der Gemeinschaften tief getroffen und erfreut über die Offenheit, Herzlichkeit und das Entgegenkommen des Freiburger Bischofs. "Für mich ist das ein kirchenhistorischer Moment, in dem jemand ganz weit die Arme ausstreckt" fasste Henning Dobers, Leiter der Geistlichen Gemeindeerneuerung in Deutschland seinen Eindruck zusammen. Und Thomas Römer vom CVJM München gab Erzbischof Zollitsch mit: "Gehen auch Sie mutig die nötigen Schritte, Sie haben das Volk hinter sich!"


Die Vertreter des Miteinander-Netzwerkes waren in Würzburg zusammen gekommen, um sich auf die gemeinsamen Ziele und ihre geistliche Basis zu besinnen, sich auszutauschen über das Leben der vielen lokalen Netzwerke, die in den letzten Jahren in ganz Deutschland gewachsen sind und die nächsten Schritte für die Zukunft abzustecken.

Nächstes Großereignis von "Miteinander für Europa", auf das man sich auf internationaler Ebene im November in Paris geeinigt hatte, wird ein dreitägiger Kongress im Mai 2016 sein. Als Austragungsort wünscht man sich Deutschland, die Stadt steht noch nicht fest.